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BFM TV, Jan Linders über französiche Komödien in Deutschland, 10.10.2014

http://www.bfmtv.com/mediaplayer/video/les-allemands-conquis-par-le-film-qu-est-ce-qu-on-a-fait-au-bon-dieu-330090.html


BNN, Michael Hübl, 17.12.2012

Schlag auf Schlag – Turbulente Komödie: „Der Vorname“ in Karlsruhe

Kleine Ursache, große Wirkung. Am Ende ist alles Porzellan zerschlagen. Ah was, Porzellan: Elisabeth und Pierre verwenden selbstredend Keramik vom Töpfermarkt, wahrscheinlich aus Nordafrika. Denn die beiden sind Pariser Intellektuelle, und da gibt es Multikulti-Küche, wenn Elisabeths Bruder Vincent samt Ehefrau Anna als Gäste erwartet werden (...) Die Frontlinien liegen fest: dort die kritischen Non-Konformisten, hier die smarten, konservativ geerdeten Erfolgsmenschen (...) Das Konflikt-Szenario ähnelt „Kunst“ von Yasmina Reza: zwei gegnerische Parteien, die sich in einem erbitterten Clinch wechselseitig hochschaukeln und dazwischen ein Schlaffi. Matthias Lamp gibt den täppischen Blasinstrumentalisten, der allen nur gut will, mit einer Trotteligkeit, die rührend und überzeugend wirkt, weil Lamp – nicht zuletzt in einer Gesangsnummer – zeigt, zu welch ernsten Tönen er fähig ist. Lamp alias Claude kommt am Schluss ganz groß heraus. Doch zunächst schlägt die Stunde von Vincent. Jonas Riemer spielt ihn mit nonchalantem Charme.

(...) Fortan geht es Schlag auf Schlag, der Lack zivilisierten Umgangs platzt explosionsartig. Den Knaller bringt das Weichei Claude. Womit er – ungewollt – provoziert, soll aus Rücksicht auf alle, die weder Film noch Stück kennen, verschwiegen werden. Denn dieser Clou steigert noch das Vergnügen an diesem von Dominik Günther mit viel Verve inszenierten Stück, das sich über einem Abgrund aus Klischees und kaschierten Verletzungen entfaltet.

Dem kräftigen Schuss Klamauk, mit dem Günter seine Regiearbeit aufgeputscht hat, wird Ute Baggeröhr als Elisabeth punktgenau gerecht – eine „Miss Catastrophe“, die gegen Ende die tragischen Seiten ihres Daseins offenbart. Sophia Löffler tritt als Vincents Verlobte Anna mit souveräner Kühle auf, Robert Besta schlägt als Pierre einen großen Bogen zwischen Versagertum und Macho-Allüre. Kurz: Langweile kommt an diesem Abend nicht auf. Reichlich Applaus.


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