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Frankfurter Rundschau, 20.10.2014

Großartige, zwingende Entdeckung ... Hier wurde nun eines der unbekannten Meisterwerke des 20. Jahrhunderts entdeckt, und man spürte die Überraschung des begeisterten Premierenpublikums ...

In jeder Hinsicht zeigte sich die Karlsruher Aufführung als gelungen. Mit einer Rahmenkonstruktion aus 800 Glühbirnen schuf der Bühnenbildner Dirk Becker eine ansprechende Revue-Atmosphäre, und Regisseur Ingo Kerkhof, witzig und hintergründig, gönnte sich und den Zuschauern die schön surreale Attraktion, in einem russischen Salon eine Riege leichtgeschürzter Girls auftreten zu lassen, die zwischen den handelnden Personen vertraulich umherwuselten.

Exzellente sängerische Besetzungen: Agnieszka Tomaszewska als nicht nur höhensichere, sondern auch in extremen Höhen noch ausgesprochen schön singende Sina. Gleichermaßen brillant Dana Beth Miller als kultiviert intonierende Kuppelmutter, Jaco Venter als niemals derbkomischer Fürst und Christian Voigt als intriganter tenoraler Drahtzieher Paul.

Generalmusikdirektor Justin Brown justierte vom Dirigentenpult her mit heller Aufmerksamkeit und lodernder Impulsivität die wechselnden Timbres und Pulse dieser so viel vom damaligen Zeitgeist aufnehmenden, dabei so einzigartig von persönlichem Fluidum erfüllten Musik.

 


Neue Musikzeitung, Joachim Lange, 21.10.2014

Das Badische Staatstheater Karlsruhe erwirbt sich mit der Neuproduktion von Hans Krásas Oper „Die Verlobung im Traum“ nicht nur Rehabilitierungslorbeeren, sondern unterhält zugleich sein Publikum aufs Beste.

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Dass bei solchen überfälligen Unternehmen zum noblen Anliegen auch das pure Vergnügen kommen kann, war jetzt im Badischen Staatstheater zu erleben....So wird diese Wiederentdeckung zu einer verdienstvollen und unterhaltsamen, runden Sache. 

 


Die Rheinpfalz, dpa, 20.10.2014

Die aktuelle Premiere am Samstagabend am Badischen Staatstheater bewies, dass hier eine Entdeckung zu machen ist: absolut repertoiretaugliches, unterhaltsames, dabei tiefgründiges Musiktheater. ... Verlobung im Traum hat das Zeug zum modernen Publikumsrenner.

 


BNN, Isabel Steppeler, 20.10.2014

Mit viel Raffinesse und ironischen Noten

Auch wenn im Wissen um das traurige Schicksal des Komponisten nicht ungetrübt die Champagnerlaune hochschäumen kann, so erlebten die Premierengäste einen vergnüglichen und zugleich sehr bereichernden Opernabend, der völlig zurecht üppig umjubelt wurde. ...

Die Solistenriege ist sängerisch durchweg gut besetzt. Besonders heraus sticht Agnieska Tomaszewska als Sina, die abermals mit ihrem glockenklaren, beseelten und bis in die Spitzentöne hinein frischen Sopran begeistert. Dana Beth Miller als Mutter ist gewissermaßen das voluminöse Gegengewicht und verkörpert ganz hervorragend die übereifrige Kupplerin mit stark theatralischen Zügen. Eine Freude, wie sich Jaco Venter als Fürst mit seinem geerdeten Bariton von den Revue-Girls umzirzen und zu tollpatschigen Hüftschwüngen aus der Reserve locken lässt.

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Eine Produktion, die man gesehen haben sollte. 

 


FAZ, Gerhard Rohde, 25.10.2014

Die Aufführung wirkt heiter, amüsant, auch grotesk komisch, bunt wie eine Revue aus den späten zwanziger und frühen dreißiger Jahren – manchmal wie im Kintopp.

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Die Inszenierung Ingo Kerkhofs, eingebettet in ein überdimensionales Licht-Environment über Portalöffnung und Vorderbühne (Ausstattung: Dirk Becker) ... siedelt das Geschehen in Optik und Gestik im Revuestil der dreißiger Jahre an.

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Das Orchester unter Justin Brown lässt Krásas Partitur alle nur denkbare Sorgfalt zuteilwerden. Es wird äußerst transparent und präzise artikuliert und farbenreich musiziert.

 


Deutschlandradio Kultur, Bernhard Doppler, 20.10.2014

Krásas selten gespielte Oper Verlobung im Traum hat nun das Staatstheater Karlsruhe inszeniert: pointiert, voll Wärme – und mit Varieté-Flair.

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Die Karlsruher Aufführung zeigt ..., dass Verlobung im Traum es durchaus verdient hätte, allgemein ins Repertoire aufgenommen zu werden.

 


Financial Times, Shirley Apthorp, 27.10.2014

A dedicated cast brings it all to life, with particularly strong performances from Agnieszka Tomaszewska as the unhappy Sina and Jaco Venter as her addled noble admirer. House music director Justin Brown conducts with sensitivity and taste, giving the work’s lush harmonies full scope without letting them lapse into kitsch.


Die Deutsche Bühne, Frank Pommer, 20.10.2014

Aber diese wunderbare Farce aus der russischen Provinz, die auf Dostojewskis Novelle Onkelchens Traum zurückgeht, ist eben auch ein Beispiel dafür, was im deutschsprachigen Raum, in Europa an modernem, avantgardistischem Musiktheater möglich war, ehe die Nazi-Barbarei alles vernichtete. Sie ist ein Dokument der „Goldenen Zwanziger“, der „Roaring Twenties“. Und genau so versteht auch die Karlsruher Regie von Ingo Kerkhof in der Ausstattung von Dirk Becker (Bühne) und Inge Medert (Kostüme) Krásas Verlobung im Traum. ...

Dass dies so überzeugend und auch unterhaltsam gelingt, hat mit den darstellerischen Fähigkeiten der Sänger zu tun, ... und Justin Brown am Pult der Badischen Staatskapelle findet jederzeit den Umschaltknopf, lässt sein Orchester mal jazzen, dann swingen, dann wieder spätromantisch schmachten oder sich neusachlich in Zurückhaltung üben. 

 


Badisches Tagblatt, Nike Luber, 20.10.2014

Tochter Sina wird von Agnieszka Tomaszewska wunderbar als junges Mädchen zwischen verträumter Schwärmerei und Trotz gezeichnet. Sie führt ihre lyrische Sopranstimme in feinen Pianissimi bis in die Spitzentöne, beherrscht ein ausdrucksvolles Parlando und kann klangschön ihren Traum von der Liebe besingen.

 


TAZ, 20.10.2014

Das Grandiose an dieser Traumnovelle ist die von Justin Brown und der Badischen Staatskapelle mit temperamentvollem Drive servierte Musik. Sie lässt die Komödie ins Groteske umschlagen, trägt das Parlando oder zaubert, wenn die intrigante Nastassja die örtlichen Klatschbasen mobilisiert, um die Hochzeit zu verhindern, ein Chaos herbei, als würde die Prügelfuge aus Wagners „Meistersingern“ parodiert.

 


Pforzheimer Zeitung, 22.10.2014

Verlobung im Traum hat das Zeug zum modernen Publikumsrenner. Regisseur Ingo Kerkhof lässt das Stück in einem Revuetheater der 1920er-Jahre spielen. Bühnenbild (Dirk Becker) und Kostüme (Inge Medert) schaffen dazu die stimmige Atmosphäre. Der Archivar (Bariton Armin Kolarczyk) wird so zum schmierig-dämonischen Conférencier. Ein überzeugendes Konzept.

Auch die musikalische Umsetzung gelingt. Die Badische Staatskapelle unter Justin Brown und der Opernchor (Leitung: Ulrich Wagner) sind mit Engagement bei der Sache.

 


Opernnetz, 20.10.2014

Seine Musik wird von der Badischen Staatskapelle unter Justin Brown zwischen spritzigem Schliff und raffiniertem Ungestüm ausgespielt ... Ein gelungener Abend, denn die Begegnung mit einem originellen Komponisten lohnt sich, und das Premierenpublikum ist hellauf begeistert. 


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