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TITEL kulturmagazin online, Jennifer Warzecha, 22.1.2015

" Fast mahnend wirkt die Bühne im Kleinen Haus. Diverse Holzplanen und Stahlstäbe in Weiß und Schwarz bilden ein verpixeltes Gesicht, dessen Gesichtszüge erst bei näherer Betrachtung deutlich werden. Mahnend wirken auch die in die Fragen des Protagonisten einstimmenden Männer, ..., die hoch oben über Bühnengeschehen und Protagonisten thronen.

(...) Regisseurin und FAUST-Preisträgerin Mina Salehpour reduziert die Figurenfolge in ihrer Inszenierung auf acht Männerrollen und eine Frauenrolle und damit knapp um die Hälfte des Repertoires des Originalstücks. Die eigentliche Hauptrolle liegt dennoch beim Vater. Franz (Maximilian Grünewald) trägt die Maske seines Vaters in der Hand. Mehrmals während dieser zwei Stunden tritt er dadurch in den Dialog mit seinem Vater. 

(...) Dennoch überzeugt gerade diese moderne Bühnenfassung dadurch, dass sie das Alltagsproblem der Vaterlosigkeit aufgreift. ... Passend untermalt werden die dramatischen Höhepunkte des Stückes mit genauso dramatisch anlautender Musik und lichtdramaturgisch passend inszeniertem Licht. Ein tosender und endlos anmutender Applaus im bis auf den letzten Platz des Kleinen Hauses besetzten Stuhl bestätigen den Erfolg des Stückes, samt der modernen Kostüme aus Silberschuhen, Lederjacken und Seidenkleid."

Lesen Sie die vollständige Kritik hier.


Badische Neueste Nachrichten, Michael Hübl, 19.1.2015

" ... Ralf Wegner ... verleiht dem Spiegelberg ein außergewöhnlich konzises Rollenportrait, gibt ihn nicht als verklemmten Ehrgeizling, sondern zeichnet ihn überzeugend als strategisch denkenden Intellektuellen. Ähnlich bemerkenswert Maximilian Grünewald als Franz Mohr. Statt sich in der Dämonie des bösen Zukurzgekommenen zu ergehen und die Perfidie des eifersüchtigen Intriganten pseudoteuflisch auszumalen, nähert sich Grünewald dieser Figur überaus behutsam, fast zärtlich. Man sieht Franz auf einmal als den sanfteren, schwächeren der beiden Brüder, der sich ebenso verzweifelt wie tückisch gegen die Dominanz des Älteren und die Fixierung des Vaters auf Karl, den Erstgeborenen, wehrt. Noch ein Dritter sticht aus der Riege des jungen „Räuber“-Ensembles heraus: Johannes Schumacher als Roller, den seine Kumpane kurz vor der Hinrichtung mit der eingangs beschriebenen blutigen Aktion befreien. Sehr glaubhaft, wie Schumacher den Wechsel von anfänglicher Recken-Eitelkeit zu der Erkenntnis vollzieht, „Todesangst ist ärger als Sterben“. Auch Michel Brandt als Schufterle und Hermann macht seine Sache ordentlich, desgleichen Jonathan Bruckmeier als Schweizer.“


Rhein-Main-Taunus Onlinemagazin, Britta Steiner-Rinneberg, 3.2.2015

Regisseurin Mina Salehpour reduziert Schillers fünfstündigen „dramatischen Roman" auf pausenlose zwei Stunden, die dennoch wie im Flug vergehen. Sie verzichtet auf Grausamkeiten, Vergewaltigungen und Brandstiftungen der gegen die herrschende Gesellschaft revoltierenden Leipziger Studenten, lässt deren unverhohlenem Hass auf das ganze „tintenklecksende Jahrhundert" jedoch freien Lauf.


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