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Die Rheinpfalz, Georg Berg, 4.4.2015

Ein ganz tolles und ganz buntes Stück für alle Menschen ab zwei Jahren zeigt jetzt das Junge Staatstheater in der ,.Insel" in Karlsruhe. Es heißt ,.Farbenfroh & schwarzgeärgert". Die Spieler sagen fast nichts. Sie haben dafür viel Spaß mit Farben und ab und zu ein bisschen Ärger mit dem dunklen Schwarz. (...) Am Anfang stehen die drei Spieler Louisa  Zander, Katharina Breier und Felician Hohnloser vor einer großen weißen Fläche (...) . Dann nehmen die Drei die Flaschen mit roter, blauer und gelber Farbe. Und los geht es. Erst bringen für wenig von einer Farbe auf die weiße Fläche, da nn immer mehr und immer mehr Farben durcheinander. Der Boden wird bunter. (...) Dann gibt es kein Halten mehr: die Dreigeraten in einen Farbrausch, werden selbst durch die Farbe auf Körper und Kostüm immer bunter. Der Boden wird zu einem tollen wilden Durcheinander der Farben. Das sieht toll und fröhlich aus und ergibt am Ende ein richtiges großes quadratisches und knallbuntes Kunstwerk. (...) Die neue Produktion des Jungen Staatstheaters in Karlsruhe schon für die ganz Kleinen ist deshalb ein richtiger Kracher. Nichts wie hin.


BNN, Markus Mertens, 2.3.2015

(...) die Message dieser gut 30 Minuten ist so nachvollziehbar wie wohl bekannt: Farben repräsentieren Gefühle. Das könnte man nun einfach bilderbuchartig runterspulen. Regisseur Manuel Moser hingegen lässt Spielraum entstehen, ungezwungen und echt. Ein großes Quadrat, umrundet von Kissen, auf denen die Kinder lässig lümmeln dürfen. Mittendrin ein riesiger Bogen Papier und Katharina Breier, Louisa Zander  und Felician Hohnlosen. Sie werden keine Worte brauchen, ... . Ein freudestrahlendes Sonnengelb, ein brennend-leidenschaftliches Karmesinrot und ein tiefsinniges Saphirblau zeichnen das Bild dieses Nachmittags. (...) Dabei bleibt das Gezeigte jedoch nie einfach nur Party, sondern ist ein farbiges Experiment, das sich ganz langsam aus dem Kontrast entwickelt ... .

(...) Mit Schaumstoffballröcken und Westen zur bunten Schlacht gerüstet, wird der Spaß immer ausgelassener, immer wilder. (...) Dabei überzeugt das Stück durch seine Selbstverständlichkeit: Die herrliche Natürlichkeit, mit der sich dieses kindliche und kindgerechte Vergnügen darbietet, ist im Kindertheater nicht selbstverständlich. Dass  "Farbenfroh & Schwarzgeärgert" ein äußerst gelungenes Beispiel ist, merkt man auch den Kindern an, die mitgehen, zwischenreinrufen, laut lachen - ja, einfach vergnügt sind. Theaterpädagogik (Judith  Franke) und Dramaturgie (Ulrike  Stöck) haben mit Manuel Moser und großartig agierenden Schauspielern zu einer bildlich-musikalischen Formsprache gefunden, die inhaltlich nicht banal    wird, auch für die Kleinen gut zu durchdringen bleibt und eine frische Leichtigkeit entwickelt, die das Stück fast abheben lässt. Zum Schluss sind dann konsequenterweise alle Grenzen aufgehoben und die Farbe als Stimmung sucht sich ihren Weg. Haare, Füße, Po, Beine- alles wird (voll mit) Farbe, mit Ausdruck, mit Leidenschaft. Was soll man mehr wollen als diese Lust an der Laune des expressiven Augenblicks? Ein Blatt Papier für jeden, um sich diese Freude auch als gelebten Farbstempel mit nach Hause nehmen zu dürfen. Wenn das kein Grund zum Wiederkommen ist!


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