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BNN, Ute Baumeister, 1.2.2019

Lyrik? Muss das sein? In der Schule zählen Gedichte eher nicht zu den Highlights im Deutschunterricht, und nur ungern lassen Jugendliche Verse von Walther von der Vogelweide, Heinrich Heine oder Clemens Brentano über sich ergehen. Dass Gedichte jedoch starke Emotionen transportieren können und unsere Herzen öffnen, zeigte jetzt ein abwechslungsreicher Theaterabend des Jungen Staatstheaters in der Insel: „#Esistkompliziert“ widmet sich deutscher Liebeslyrik vom Mittelalter bis heute. Fünf junge Darsteller singen oder zitieren die Verse. Anfangs sehnsuchtsvoll-überschäumende, anhimmelnde Liebesworte, dann tagelanges Schmachten, schließlich körperliche Liebe bis hin zum Schmerz der endenden Beziehung . . . 

In ihrem Gebaren sind es durchaus aktuelle Gefühlswallungen, die hier vorgespielt werden. So himmeln sich auch zwei Frauen an und einige Gedichte werden als Musikmedley vorgetragen oder jazzig mit Kontrabass, Klarinette und am Piano . . .

Diese Lockerheit verhilft auch schwülstigen Worten zu neuer Bedeutung, denn sie werden dadurch wieder leicht und luftig und tatsächlich lebensnah. Automatisch wird man in der Sog der starken Liebesworte mit hineingezogen . . .

Von dieser einfallsreichen Darbietung rund um die Liebeslust und den Liebesfrust könnte sich jede Schulstunde mehrere Scheiben abschneiden. Wer deutsche Lyrik erleben, die Kraft der Worte mit allen Sinnen spüren und noch dazu bestens unterhalten werden möchte, dem sei diese Aufführung wärmstens ans Herz gelegt . . . 


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