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Die Deutsche Bühne, 15.2.2020

Die Händelfestspiele haben gleich zu Beginn ihren ersten Höhepunkt.


Süddeutsche Zeitung, Michael Stallknecht, 16.2.2020

"Einfach nur schön klingen will Orliński nie, obwohl er es fraglos tut. Der junge Sänger ist von einem immensen Ausdruckswillen getrieben, der die umfangreiche Partie des Tolomeo nie langweilig werden lässt, jeder der vielen Arien Eindringlichkeit verleiht. Die leisen und langsamen lässt er mit feinsten Abstufungen im Pianobereich zu Studien über haltlos schweifende Sehnsucht werden, und in einer furiosen wie "Son qual rocca" verwandelt er die Koloraturen in die verzweifelte Anklage gegen eine Welt, die zu schlecht ist, um in ihr leben zu wollen. Tolomeo wird so zu einem Seelenverwandten Hamlets, was zweifellos auch der subtilen Figurenbeleuchtung durch den Regisseur Benjamin Lazar zu danken ist."

 "Vor einigen Jahren hatte der französische Regisseur (Benjamin Lazar, hinzugefügt!) bei den Händel-Festspielen eine aufsehenerregende Inszenierung von Händels "Riccardo Primo" in historischer Aufführungspraxis vorgelegt. Bei "Tolomeo, Re d'Egitto" bleibt Lazar nun in einer zeitlosen Gegenwart, wobei das präzis gearbeitete Bewegungsrepertoire dennoch die Stilisierung des Barock aufgreift. Als schiffbrüchige Seelen begegnen sich die fünf Figuren auf der meerumtosten Rauminsel, streifen einander oft nur und scheinen sich kaum wahrzunehmen, finden dann wieder unerwartet zu Umarmungen, bis sie erneut auseinandergetrieben werden. Oft aber verweilen sie auch einfach nur laut- und regungslos im Raum, schauen starr aufs Meer hinaus. Das ewige Spiel vom Suchen und Finden der Liebe."

 "Im Graben leisten die Deutschen Händel-Solisten optimale Unterstützung mit einem nie dicken, vielmehr binnendynamisch reich aufgefächerten Klang. Wie der Stil dieses Orchesters überhaupt bemerkenswert geschlossen wirkt - es findet sich für die Karlsruher Händel-Festspiele alljährlich aus unterschiedlichen Originalklangensembles zusammen. Ihr präzises Zusammenspiel verleiht schnellen Passagen eine agile Wendigkeit, längere Linien zeichnen sie mit zartem Silberstift."

 


klassiker.welt.de, Manuel Brug, 17.2.2020

"Jakub Józef Orlińskis Tolomeo brilliert in sechs Arien und zwei Duetten (eines mit feinsinnigen Echoeffekten) mit Kraft und Finesse seines virilen vollen Altus-Timbres; zu dem freilich hier sich steigernde Durchschlagskraft und sichere Attacke kommen. Schön, zu verfolgen, wie sich dieses Talent kontinuierlich entwickelt und auch als Darsteller steigert. Und in Karlsruhe, dem deutschen Hotspot frisch entschlüpfter Contertenöre, wurde er als jüngste Entdeckung auf dem hier üblichen Silbertablett serviert."


Rhein-Neckar-Zeitung, Matthias Roth, 17.2.2020

"Der Schwebezustand zwischen Realität und Traum ist es, was Regisseur Lazar an dem Stück interessierte, und die Musik unterstützt genau diese somnambule Ambivalenz."

 "Das ausgezeichnete Vokalquintett und die bemerkenswert detailgenau und emphatisch musizierenden Deutschen Händel-Solisten unter der Leitung von Federico Maria Sardelli geben eine musikalisch herausragende Vorstellung, die zweifelsohne Maßstäbe setzt."

"Die poetische Inszenierung kommt mit sehr wenig gestischem und szenischem Vokabular aus, verzahnt dieses aber höchst kunstvoll miteinander. Lohnend!" (ein bisschen abgeändert!)

 


Badische Neueste Nachrichten, Isabel Steppeler, 17.2.2020

"Benjamin Lazar setzt in seinem psychologischen Kammerspiel auf Ruhe und die Kraft der Gefühle."

"Wunderschöne Chreografien zarter geistiger Verbundenheit!"

 


Frankfurter Rundschau, Judith von Sternburg, 16.2.2020

"In der Titelrolle stößt der äußerst bewegliche Countertenor Jakub Józef Orlinski als Star des Abends ins zutiefst seriöse Fach vor. Dabei erweist er sich erneut als geschmeidiger Virtuose mit seiner stets blendend beherrschten, großen Altstimme."

"Dazu die Deutschen Händel-Solisten – das Spezialorchester der Festspiele – unter Federico Maria Sardelli, die einen opulenten, aber nicht dicken Barockklang bieten. Eine nicht zu ausgeklügelte Natürlichkeit scheint das Gebot zu sein. Das Tutti braust quasi gemeinsam mit den Meereswellen, und ebenso kühl und unerbittlich."

 


Klassikfavori.de, Sabine Weber, 17.2.2020

"Diese Oper ist ein Arien-Schmuckkasten der besonderen Sorte!"

"Maria Federico Sardelli hält die drei Akte über den Ablauf und die Deutschen Händel-Solisten wunderbar zusammen. Die komplizierten Übergänge zu den Rezitativen mit Chitarrone-, Cembalo- und Violoncellobegleitung funktionieren perfekt."

"Ein Raum, der danach schreit, mit Emotionen belebt zu werden. Personen, die angesungen werden, geistern als ansprechbare Schatten beteiligt wie in Trance durch den Raum, dann sitzen oder liegen sie irgendwo. Das funktioniert erstaunlich gut. Denn von Phantomen ist in barocken Arien oft die Rede und mit Tolomeos „Ombra cara“ auch in dieser. Jeder leidet sich in dieser Oper mit Sehnsüchten durch seine Rolle. Verzweifelt ist Jakub Józef Orliński von seiner Auftrittsarie an. Hinreißend sein “stille amare” – bittere Tropfen. Da capos sind bei Händelfestspielen natürlich ein „muss“. Orliński nutzt sie für geschmackvoll dezente Verzierungen. Dem 29jährigen eilt ein Ruf als shooting-star der Counterszene voraus. Seine Stimme ist für die Opernbühne in jedem Fall eine Entdeckung, weil er einmal über ein kraftvoll und kerniges Mittelregister verfügt, gesunde tiefe Töne hat, die man bei aller Geschmeidigkeit nicht von vielen Countern geboten bekommt. Außerdem entwickelt und gestaltet er Phrasen auf langem Atem, beherrscht das berühmte Messa di voce, ist dazu Koloratur-stark und stemmt die Höhe dieser Mezzopartie mühelos. Dann ist er auch noch ein hinreißender Spieler!"

 


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