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NEUIGKEITEN

STAATSTHEATER stellt Spielplan 2022/23 vor

1. Reihe (vlnr): Nicole Braunger (Operndirektorin), Dr. Ulrich Peters (Intendant), Bridget Breiner (Ballettdirektorin & Chefchoreografin); 2. Reihe (vlnr): Anna Haas (stellv. Schauspieldirektorin); 3. Reihe (vlnr): Johannes Graf-Hauber (Geschäftsführender Direktor), Sonja Walter (Chefdramaturgin), Uta-Christine Deppermann (Künstlerische Betriebsdirektorin); 4. Reihe (vlnr): Nele Kathlen Tippelmann (Leitung Junges Staatstheater ab Spielzeit 2022/23), Nike-Marie Steinbach (Leitung Volkstheater ab Spielzeit 2022/23), Dorothea Becker (Orchesterdirektorin) - Foto: Arno Kohlem

In einer Pressekonferenz präsentierte das STAATSTHEATER KARLSRUHE das Programm der kommenden Spielzeit 2022/23 aller sechs Sparten. „Wir sind überzeugt von der elementaren Bedeutung von Kunst und Kultur in unserer Gesellschaft, wir glauben an die Kraft des Theaters und wollen unser Publikum nach diversen Einschränkungen nun gerne wieder mitnehmen auf die wunderbare Reise in diese Welt“, mit diesen Worten eröffneten Intendant Dr. Ulrich Peters, der Geschäftsführende Direktor Johannes Graf-Hauber und die künstlerische Betriebsdirektorin Uta-Christine Deppermann die Spielplanvorstellung und machten die Bühne frei für die Spartenleiterinnen zur Präsentation ihres jeweiligen Programms.

Das Spielzeitheft 22/23 zum Blättern findet sich hier

„Sechs archetypische Geschichten erzählen die Opern dieser Spielzeit, die sich ganz unserem Sehnen, Streben und auch unserem Scheitern widmet – oder kurz gesagt: dem, was unser Menschsein ausmacht“, so Operndirektorin Nicole Braunger. Die Opernsaison startet mit Wagners Romantischer Oper Der Fliegende Holländer unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Georg Fritzsch. Mit Carmen folgt Georges Bizets letztes Bühnenwerk, das heute zu den meistgespielten Opern überhaupt gehört. Ein weiterer Höhepunkt der Saison ist Alban Bergs Vertonung des Sozialdramas Wozzeck von Georg Büchner. Nach ihrem großen Erfolg mit dem Verismo-Klassiker Adriana Lecouvreur in der Spielzeit 2016/17 kehrt Regisseurin Katharina Thoma mit Antonín Dvořáks tiefsinnigem Musikdrama Rusalka ans STAATSTHEATER zurück. In den Händen des Intendanten Ulrich Peters liegt die Inszenierung von Puccinis blühendster musiktheatraler Kreation: La Bohème. Georg Friedrich Händels Dramma per musica Ottone, Re di Germania glänzt als Premiere der INTERNATIONALEN HÄNDEL-FESTSPIELE 2023.

„Jenseits der Unterhaltung, die wir Ihnen in der neuen Spielzeit nicht zuletzt mit Stoffen wie Der Gott des Gemetzels und House of Trouble – Das famose Leben der Geizigen mit großem Vergnügen bieten werden, ist Theater seit Jahrhunderten ein Ort der gesellschaftlichen Auseinandersetzung. Perspektivwechsel sind genau das, was Theater kann: die Welt mit den Augen der Anderen sehen, die eigenen Überzeugungen in Frage stellen, sich Hineinversetzen in einen anderen Menschen. Dazu möchten wir Sie in der kommenden Spielzeit herzlich einladen!“, betont die Schauspielleitung. Schauspieldirektorin Anna Bergmann wirft in der Eröffnungspremiere des Schauspiels einen neuen Blick auf Tschechows erstes
The¬aterstück Anna Iwanowa und erzählt aus der Perspektive der in dieser Inszenierung weiblichen Titelfigur. Es folgt mit Bertolt Brechts Leben des Galilei ein Stück über das Dilemma der Abwägung zwischen dem eigenen Wohl und der gesellschaftlichen Verantwortung. Für seine erste Arbeit am STAATSTHEATER, House of Trouble – Das famose Leben der Geizigen, nimmt Schauspieler und Regisseur Milan Peschel Molières Einakter Das Impromptu von Versailles als Ausgangsszenario. Klaus Mann erzählt in Mephisto von der Schwierigkeit, sich als Künstler in einem diktatorischen System zu verhalten. Im STUDIO erwartet das Publikum die absurde Komödie Hir von Taylor Mac, Mädchen in Uniform nach Christa Winsloe und mit Fräulein Julie stellt sich Regisseurin Charlotte Engelkes dem Karlsruher Publikum vor.

„Wir nehmen Sie mit in eine Spielzeit, die Rück- und Ausblick zugleich ist, auf die Tradition, die Entwicklung des klassischen Tanzes und eine Auseinandersetzung mit dessen Zukunft. Unsere Eröffnungspremiere steht stellvertretend für diese künstlerische Forschungsreise“, so Ballettdirektorin Bridget Breiner. „Mit Giselle bringen wir wieder eines der großen klassischen Handlungsballette auf die Karlsruher Bühne, das sich in David Dawsons Neuinterpretation in eine zeitlose Liebesparabel verwandelt.“ Auf die Karlsruher Erstaufführung der Giselle folgt das heißersehnte, spartenübergreifende Ballettprojekt Maria Stuart, in das Breiner auch den BADISCHEN STAATSOPERNCHOR szenisch wie musikalisch einflechtet. Mit Jazz präsentiert das STAATSBALLETT KARLSRUHE einen einmaligen Cross-Over Abend, der die Grenzen von Jazz und klassischem Ballett verschwimmen lässt. Der Ballettabend Zukunft Choreografie für die kommende Generation junger Tanzschaffender geht in die nächste Runde. Im Juli 2023 findet AUFGEFÄCHERT, ein Festival für den Tanz mit feierlicher Abschlussgala statt.

„Gemeinsam Zuhören, den Nachhall suchen – wir laden Sie ein zu musikalischen Erlebnisreisen in all unseren Konzertreihen“, freut sich Orchesterdirektorin Dorothea Becker auf die kommende Saison. Das Flaggschiff ist dabei die Reihe der Sinfoniekonzerte mit Programmhighlights der Jubilare Max Reger und Sergei Rachmaninow. Beide Komponisten feiern im Frühjahr 2023 ihren 150. Geburtstag. Die Sonderkonzerte bieten darüber hinaus ein Konzerterlebnis mit teils außergewöhnlichen Programmen – auch außerhalb des STAATSTHEATERS. Das breite Konzertangebot beinhaltet viele Kammerkonzerte, das Weihnachtssingen, ein Neujahrskonzert sowie die beliebte Händel-Gala. Zum farbenreichen Konzertgenuss unter freiem Himmel lädt die Gala Schloss in Flammen. Die Konzertreihen Jazznights und NachtKlänge sind weitere Highlights des Spielplans. Das neue, rund einstündige Format Klangöffner steht an Stelle der Jugendkonzerte, denn es soll nicht nur jungen Menschen, sondern allen Interessierten einen leichten Einstieg in die klassische Musik ermöglichen. Außerdem wird ein vielfältiges Konzertprogramm für Kinder und Jugendliche angeboten: Für die Allerkleinsten sind Kinder- und Kleinkinderkonzerte sowie Kinderkammerkonzerte vorgesehen. Auch die Jugendkammerkonzerte stehen auf dem neuen Spielplan. Das Konzertprogramm wird in einem Pressegespräch gesondert vorgestellt werden.

Zur Spielzeit 22/23 übernimmt Nele Tippelmann die Leitung des JUNGEN STAATSTHEATERS: „‘Theater für alle!’ steht seit Jahren über dem Programm –diesem ganz gerecht zu werden ist fast unmöglich. Doch es ist unser größtes Anliegen, hier wirklich alle Interessierten herzlich willkommen zu heißen, miteinander ins Gespräch zu kommen und Austausch und Begegnungen auch generationenübergreifend zu ermöglichen. Außerdem möchten wir uns den Themen Inklusion, Barrierefreiheit und Diversität weiterhin sehr ernsthaft widmen!“ Als Eröffnungspremiere der Saison präsentiert das JUNGE STAATSTHEATER die Abenteuergeschichte Der Räuber Hotzenplotz als urkomische Kasperl-Erzählung für die ganze Familie. Matthias Brandt gelingt mit seinem Debütroman Blackbird, der Anfang November Premiere feiert, eine ebenso schmerzhafte wie komische Erzählung vom Umgang mit Krankheit und Tod. Mit Der Katze ist es ganz egal stellt sich Nele Tippelmann dem Karlsruher Publikum als Regisseurin vor: Franz Orghandl hat diese Geschichte über ein transidentes Kind einfühlsam und gleichsam humorvoll geschrieben. Das Stück #CONSTANTCRAVING des vielfach ausgezeichneten Theaterautors Daniel Ratthei entsteht im Rahmen einer besonderen Kooperation des Präventionsbüros SUCHT der Stadt Karlsruhe, der Suchtberatungsstelle AGJ Ettlingen und des JUNGEN STAATSTHEATERS. Schaumstoffbauklötze, Verkleidungen, Bastelspaß und Leckereien erwarten Interessierte bei Familiennachmittagen auf dem Schulhof vor der INSEL, der Spielstätte des JUNGEN STAATSTHEATERS. Auch das Dramakomitee lädt Kinder und Jugendliche zur Partizipation ein.

„Was bedeutet VOLKSTHEATER? Noch bevor wir als neues Team richtig in Karlsruhe ankamen, haben wir uns auf die Suche begeben nach Formen für unsere Inszenierungen und Formaten für die Labore. Jedoch wollen wir das Programm nicht bloß präsentieren, sondern es mit Ihnen und Euch gemeinsam entwickeln und gestalten!“, kündigt die neue Leiterin des VOLKSTHEATERS, Nike-Marie Steinbach, an. Ihre erste Spielzeit in Karlsruhe hat sie unter das Leitmotiv „Grenzen“ gestellt: „In den drei Premieren werden wir uns mit Grenzen innerhalb von Biografien und Gemeinschaften auseinandersetzen und diese neugierig hinterfragen, begreifen und bewusst überschreiten.“ Das VOLKSTHEATER eröffnet die Spielzeit mit der Stückentwicklung Übergrenzen. Eine mediale Analyse nach Heinrich von Kleist wird im März mit Der zerbrochne Krug präsentiert. Nerds retten die Welt ist eine Wissenschaftsperformance mitten in der Stadt nach Sibylle Berg. In zahlreichen Laboren lädt das VOLKSTHEATER zur Partizipation ein. Beim VOLKSTHEATER-FESTIVAL im Juli 2023 treffen sich alle Akteur*innen der VOLKSTHEATER-LABORE und präsentieren ihre Forschungsergebnisse.

Im Rahmen der Förderung FONDS DIGITAL der Kulturstiftung des Bundes erarbeitet das Projekt Pantopia Music – Hybrid lab for new listening eine Internetplattform (pantopia-music.org) und präsentiert digitale Alben ungewöhnlicher transtraditioneller und zeitgenössischer Musiken. In Kooperation mit dem Ethnologischen Museum sowie der Stiftung Humboldtforum aus Berlin und der Marc Sinan Company kuratiert von einem internationalen Netzwerk von Künstler*innen und Musikethnolog*innen. Ausgewählte szenische Projekte werden als Gastspiele in Karlsruhe zu sehen sein.

Das Theaterfest zur Spielzeiteröffnung findet am 17. September 2022 statt.
Der Vorverkauf für die HÄNDEL-FESTSPIELE sowie alle September und Oktober-Veranstaltungen ist bereits gestartet, für die Premieren und Wiederaufnahmen der neuen Spielzeit startet er am 5. September.