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Lustvolles Spiel mit Identität und Geschlecht auf der Opernbühne: Kostümbild zu "Così fan tutte"

Kostümbild zu

Nicht nur die Opernbühne ist voll hinreißender Kostüme und Verkleidungen für die Sänger*innen. Auch die Geschichten der Opern sind voll von Figuren, die sich eine andere Identität geben. Inkognito will Graf Almaviva das Herz seiner Angebeteten gewinnen – Hilfe holt er sich beim titelgebenden Barbier von Sevilla. Noch wilder treibt es Lortzing im Wildschütz, in dem bereits verkleidete Figuren eine weitere Verkleidung annehmen und schließlich auf ebenfalls mit falscher Identität auftretende Personen treffen. Schon in barocken Opern gehörte das mitunter verwirrende Spiel mit Identitäten und Geschlechtern zur Konvention. Sehr häufig, ja in den allermeisten Fällen, geht es um die Liebe. Es geht um die großen Gefühle und die Frage wie wir den Richtigen oder die Richtige erkennen können. Auch in Die schweigsame Frau von Richard Strauss und Mozarts Così fan tutte geht es um Verkleidung und Liebe. Aber unter jeweils anderen Voraussetzungen des Geschlechts. Zwei junge Verliebte werden herausgefordert die Treue ihrer Verlobten zu testen. Überzeugt von der Loyalität ihrer Liebsten gehen sie das Spiel ein. Verkleidet als ausländische Reisende lassen sie ihre ganze Verführungskunst spielen, um das Eis der Treue zu schmelzen. Und es schmilzt schneller als sie gewagt hatten es sich auszudenken. In der Schweigsamen Frau soll der alternde Griesgram Sir Morosus von seinem Neffen vorgeführt werden, indem ihm eine Heiratskandidatin ganz nach seinem Geschmack präsentiert wird. Es ist die verkleidete Gattin seines Neffen Henry, die nach der Hochzeit sofort alle Register zieht, um Sir Morosus das Leben schwer zu machen.

Sich in Karlsruhe des mozartischen Verwechslungsspiels annehmen, wird die Opern- und Sprechtheaterregisseurin Nilufar K. Münzing. Ihre Arbeiten entstanden bisher unter anderem an den Theatern in Ulm, Münster und am Residenztheater München. Sie ist in den Genres Oper, Musical und Schauspiel erfahren und zeichnet sich durch einen genauen Blick für Figurenregie aus. Die Frauen, die ihren Verlobten in Verkleidung auf den Leim gehen, werden gespielt von Kammersängerin Ina Schlingensiepen (Fiordiligi) und Florence Losseau (Dorabella). In die Rollen der Liebhaber schlüpfen Eleazar Rodriguez (Ferrando) und Oğulcan Yılmaz (Guglielmo).

Mit Richard Strauss‘ Spätwerk nach Stefan Zweigs kongenialen Libretto geben die international gefragte Regisseurin Mariame Clément und ihre Ausstatterin Julia Hansen ihr Debüt am STAATSTHEATER, die auf den großen Opernbühnen in Paris, Wien und London regelmäßig zu Gast sind. In ihrer Inszenierung von Die schweigsame Frau übersetzen sie den Generationenkonflikt eines mehr als 400 Jahre alten Theaterstoffes in unsere Zeit. Bereits in Epicoene, or The Silent Woman von Ben Jonson aus dem Jahr 1609 entpuppt sich die titelgebende Dame am Ende just als junger Mann. Das Spiel mit den Geschlechtern und das Unverständnis der älteren Generation gegenüber einer gendersensiblen und diversen Jugend wird zum Ausgangspunkt einer rasanten Komödie, die mit viel Humor und Lachen alle Unterschiede mühelos überwindet.


DIE SCHWEIGSAME FRAU
Komische Oper in drei Aufzügen von Richard Strauss
Libretto von Stefan Zweig nach Ben Jonsons Komödie Epicoene or The Silent Woman
In deutscher Sprache mit deutschen & englischen Übertiteln
 Premiere 9.12.23 GROSSES HAUS

COSÌ FAN TUTTE
Dramma giocoso von Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto von Lorenzo da Ponte
In italienischer Sprache mit deutschen & englischen Übertiteln
Premiere 20.1.24 GROSSES HAUS