STAATSTHEATER gedenkt Schauspieler Matthias Lamp
Matthias Lamp wurde 1981 in Heidelberg geboren. Er studierte Anglistik und Romanistik in seiner Heimatstadt und in Barcelona, doch der Wunsch, hauptberuflich Schauspieler zu sein, ließ ihn nie los. 2007 bestand er die Aufnahmeprüfung an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin und spielte während des Studiums u. a. am Maxim Gorki Theater und der Schaubühne, wo er u. a. mit Volker Lösch, Marius von Mayenburg und Benedict Andrews zusammenarbeitete. Nach seinem Studium war er freischaffend unter anderem an der Berliner Schaubühne tätig, sein erstes Festengagement führte ihn 2011 ans STAATSTHEATER KARLSRUHE.
Er war in einer großen Bandbreite von Rollen zu sehen. Seine eigenwillige Interpretation der Titelrolle in Kleists Prinz von Homburg ist vielen im Gedächtnis geblieben. Im Recherchestück Rechtsmaterial, das die Verbrechen der NSU-Terrorgruppe auf die Theaterbühne brachte, bot er eine nuancierte Studie des historischen Nazi-Mythos Schlageter. Auch in Komödien brillierte er mit einem feinen Gespür für Humor, unter anderem in der französischen Komödie Der Vorname.
Auf der Theaterbühne war er zuletzt beispielsweise am Staatstheater Wiesbaden als Isolani in Nicolas Briegers Inszenierung von Schillers Wallenstein zu sehen.
Im Sommer 2022 ist Matthias Lamp völlig überraschend nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben.