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Gegen das Vergessen, gegen Antisemitismus: Ein Abend zum Holocaust-Gedenktag

Gegen das Vergessen, gegen Antisemitismus: Ein Abend zum Holocaust-Gedenktag - Foto:

Zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust wollen die Ensemblemitglieder des STAATSTHEATERS am 27. Januar mit Texten, Kammermusik und Liedern an die von den Nationalsozialisten verfemten jüdischen Autor*innen und Komponist*innen erinnern und deren Stimmen an unsere Gegenwart und Gesellschaft anbinden.

RINGS UM UNS WAR SCHWEIGEN NUR
Ein Abend mit Musik und Texten zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust

Mit Musik von Yehezkel Braun, Gideon Klein und Viktor Ullmann sowie Texten von Jean Améry, Rose Ausländer, Selma Meerbaum-Eisinger und Abraham Sutzkever

Eine Passkontrolle, sich ausweisen müssen: Eine Situation, der Juden und Jüdinnen unter dem nationalsozialistischen Regime täglich ausgeliefert waren. Der jüdische Künstler Felix Nussbaum konfrontiert uns in seinem „Selbstbildnis mit Judenpass“ mit dieser Situation, die über Leben und Tod entscheiden konnte. Nussbaum inszeniert sich darin allerdings nicht als Opfer: Es ist nicht er, der in die Enge getrieben und angeklagt wird, sondern der*die Betrachter*in, der*die in der Rolle als Kontrolleur*in gezwungen wird, die eigene Haltung und Machtposition zu hinterfragen.

Felix Nussbaum und Selma Meerbaum-Eisinger – aus einem Gedicht von ihr stammt der titelgebende Vers der Veranstaltung -  sind nur zwei der zahlreichen jüdischen Stimmen, die von den Nationalsozialisten ermordet, vertrieben, zum Verstummen gebracht und dem Vergessen anheim gegeben wurden. Felix Nussbaum, der denunziert, deportiert und in Auschwitz ermordet wurde, hatte genau dies befürchtet und appelliert: „Wenn ich verschwinde, lasst meine Werke nicht sterben“. Ein Appell, der sich dem Vergessen und Verstummen versperrt und ein heutiges Deutschland zum Erinnern verpflichten sollte – gerade heute, wenn in Deutschland rechtsextreme Positionen und Geschichtsverleugnung wieder mehrheitsfähig sind und Antisemitismus und antisemitische Gewalttaten wieder zunehmen: Eine Verpflichtung zur Erinnerung wie auch Auseinandersetzung mit den Anklagen und Stimmen all derjenigen, die dem Verbrechen und Schweigen in der Zeit des Nationalsozialismus zum Opfer fielen.

Konzeption
Hauke Pockrandt, Ulrich Wilker

Mitwirkende
Ulrich Wilker (Moderation); Heisam Abbas, Franziska Dürr, Ben Groocock, Christoph Klein, Alison Luz, Fernando Arias Parra, Hauke Pockrandt, Swana Rode, Lisa Schlegel, Gunnar Schmidt, Dominik Schneider, Merlin Wagner

27.1., 20.00 Uhr, STUDIO