Nele Tippelmann und Steve Oelmann bei der Bauprobe von "Der Katze ist es ganz egal"
Worum geht es in „Der Katze ist es ganz egal“ und warum erzählt ihr die Geschichte im JUNGEN STAATSTHEATER?
Nele Tippelmann: Es geht um Leo. Oder eigentlich um Jennifer, und ihr Recht, die eigene (Geschlechts-) Identität zu bestimmen. Diese Geschichte ist ganz leicht und humorvoll erzählt, verschweigt aber die Schwierigkeiten nicht. Uns hat gefallen, dass sie die kindliche Expertise zu den Themen Gender und Geschlecht sehr ernst nimmt. Wir haben auch die Kinder aus unserem DRAMAKOMITEE gefragt, ob ihnen die Geschichte gefällt und sie das Thema wichtig finden. Die Antwort war beide Male „Ja!“.
Heute ist Bauprobe, der Plan für die Bühne steht also bereits. Wie wird die aussehen?
Steve Oelmann: In der Geschichte besucht Jennifer eine Freundin, in deren Zimmer sie sich besonders wohl fühlt. Auf dem Boden ist ein hübscher Teppich. Wir werden diesen gemütlichen Wohlfühlort, in dem Jennifer sich ausprobieren kann, auf der Bühne schaffen. Dazu gibt es verspielte, übergroße Symbolaufsteller in bunten Farben, mit denen die Darstellenden die verschiedenen Szenen und Orte erzählen werden.
Wie wird Jennifer auf der Bühne dargestellt?
NT: Es gibt im Moment keine trans*-Person im Ensemble des JUNGEN STAATSTHEATERS. Natürlich haben wir uns gefragt, ob wir das Stück trotzdem spielen sollten und können. Wir glauben: ja. Gerade im Theater haben wir die Möglichkeiten, mit Leerstellen künstlerisch-kreativ umzugehen. Wir lassen uns dabei intensiv beraten von erwachsenen und jugendlichen Expert*innen. Und es fließen verschiedene trans*-idente Perspektiven auf künstlerischer Ebene im Team hinter der Bühne ein.