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Carsten Jenß

Carsten Jenß

Foto: Falk von Traubenberg

1979 wurde Carsten Jenß geboren, studierte Theaterwissenschaft / Kulturelle Kommunikation, Neuere deutsche Literatur und Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ab 2004 arbeitete er im Künstlerischen Betriebsbüro der Deutschen Oper Berlin und gehörte der Dramaturgie des Hauses anschließend zunächst als freier Mitarbeiter an, bevor er 2006 Dramaturg an diesem Haus wurde. Neben der dramaturgischen Arbeit mit Regisseuren wie Christopher Alden, Tatjana Gürbaca und Johannes Schaaf initiierte und moderierte er die Gesprächsreihe Dimensionen zu Repertoire- und Neuproduktionen – mit Gästen wie Friedrich Wilhelm Graf, Helgard Haug/ Daniel Wetzel (Rimini-Protokoll), Thomas Macho, Joseph Vogl, Herfried Münkler, Wilhelm Genazino oder Sigrid Weigel. Zusammen mit Prof. Thomas Macho leitete er das Seminar „Oper und Revolution“ an der Humboldt-Universität und begleitete „Rimini- Protokoll“ bei der „Hauptversammlung“ im Berliner ICC.
Als Gast-Dramaturg arbeitete Carsten Jenß 2009 an der Vlaamse Opera in Antwerpen (Mazeppa Regie Tatjana Gürbaca) und am Teatro Pérez Galdos auf Gran Canaria (Tannhäuser Regie Katharina Wagner). Im selben Jahr wechselte er als Leitender Musikdramaturg ans Staatstheater Mainz, wo er zunächst mit Operndirektor Roland Spohr arbeitete und danach unter Operndirektorin Tatjana Gürbaca stellvertretender Operndirektor wurde. Ein Hauptaugenmerk der gemeinsamen Arbeit galt der Stärkung eines Opernrepertoires des 20. und 21. Jahrhunderts – u. a. mit Szymanowskis Król Roger (Regie Joan Anton Rechi), Sciarrinos Macbeth (Regie Tatjana Gürbaca), Ligetis Le Grand Macabre (Regie Lorenzo Fioroni), Henzes Der Prinz von Homburg (Regie Christof Nel). Mit Werken wie Franz Lehárs Eva (Regie Cordula Däuper) oder Arrigo Boitos Mefistofele (Regie Lorenzo Fioroni) standen immer wieder auch seltener gespielte Werke des 19. und frühen 20. Jahrhunderts auf dem Spielplan. Das Barockzeitalter war mit Werken wie Alessandro Scarlattis Cain und Carlo Pallavicinos La Gerusalemme liberata vertreten.
Die gemeinsam mit Regisseur Georg Schütky konzipierten Musiktheaterabende Maria Hilf und Ein Herzschlag ist keine Massenbewegung schufen spannungsreiche Werk-Konstellationen. Ein ästhetisch vielfältiges Gepräge erhielt die Oper am Staatstheater Mainz auch durch die Arbeit von Regisseuren wie Vera Nemirova (u. a. La Traviata), Sandra Leupold (u. a. Tannhäuser), Johannes Erath (Eugen Onegin) und Tilman Knabe (u. a. Tristan und Isolde). Carsten Jenß rief auch die begleitende Reihe Träum weiter ins Leben, die das Ensemble in szenischen Liederabenden, skurrilen Performances und heiteren Talkshows präsentierte.
2010 konzipierte und moderierte er die Reihe Zäsuren – Bayreuther Festspielgespräche mit Gästen wie Stephan Mösch, Gustav Seibt und Hermann Nitsch. Als Vortragender bzw. Podiumsgast war Jenß zu den Symposien Klang und Musik im Werk Walter Benjamins an der Berliner Akademie der Künste 2010 und 2013 zu Wagner spielen – Wagner denken – Wagner diskutieren an der Deutschen Oper Berlin geladen.