Konzert mit Musica Sequenza & Burak Özdemir
Dauer: 2h 00, 1 Pause
46. INTERNATIONALE HÄNDEL-FESTSPIELE
20.2.2024 KLEINES HAUS
Amour fou ist eine neue und erweiterte Produktion des Komponisten und Fagottisten Burak Özdemir und seines Barockensembles Musica Sequenza. Die vielleicht schönsten und außergewöhnlichsten Arien, die Händel je geschrieben hat, werden im Programm Amour fou als Konzert mit Tanz präsentiert. Das Pasticcio-Programm umfasst effektvolle Opernarien von Händel und erzählt eine schillernde Liebesgeschichte zwischen drei interdisziplinären Solisten. Leidenschaftliche Emotionen, die Händel-Arien entfalten, Freude, Schmerz, Neid, Hass und Trauer, werden von einem Fagottisten, einem Sänger und einem Tänzer in der Form einer „unkontrollierbaren Liebesaffäre“ dargestellt.
Die Kunst der Improvisation, im Barock sehr wichtig, beherrschen die Solisten in Perfektion und erweitern die uns vielleicht bekannten Händel-Arien. Özdemirs barockes Fagott, die einzigartige Stimme des Countertenors Nicolò Balducci und der moderne Tanz des Choreografen Dominik Höß, werden vom Ensemble Musica Sequenza auf historischen Instrumenten des 18. Jahrhunderts begleitet. „Liebe und Schmerz sind seit der Antike unveränderlich. In der Musik werden sie als ‚Affekte‘ mit sorgfältig konturierten Linien dargestellt. Diese universellen Gefühle aus der Vergangenheit gehören zu unserem wertvollsten Erbe. Nur durch diese Gefühle können wir uns nahe bleiben“, erklärt Burak Özdemir.
Mit kraftvollen und gleichzeitig zarten Farben in der Stimme ist Nicolò Balducci der ideale Countertenor für dieses Projekt. Das zeigt sich in den unvorstellbar schönen Arien sowie in den Duetten, in denen der Star-Fagottist Burak Özdemir zu Balduccis Duettpartner wird. Der atemberaubende Dialog zwischen Nicolò Balducci und Burak Özdemir wird zum ersten Mal live auf der Bühne zu erleben sein. Die Designerin Burcu Özdemir erweitert das Konzerterlebnis mit ihrer Video-Kunst um eine visuelle Ebene. „Händel sollte ein Vorbild für heutige Künstler sein, vor allem wenn sie Angst vor großen Projekten haben“, sagt Özdemir.
„Händel arbeitete extrem hart für seine Opern. Er ging Karriere-Risiken ein: Manchmal verdiente er, manchmal verlor er, aber er folgte immer seiner Vision, dass die Vokalmusik ein Teil der Weltkultur werden sollte.“ Burak Özdemir, in Istanbul New York und Berlin ausgebildet, wurde die Musik quasi in die Wiege gelegt, ist er doch der Sohn des Komponisten und Pianisten Cengiz Özdemir. Nicolò Balducci sang bereits in Händel- und Cavalli-Opern unter der Leitung von Federico Maria Sardelli und Andrea Marcon und wurde mit Preisen beim Niccolò Piccini-Wettbewerb und 2022 dem Preis für den jüngsten Finalisten in der Barocksektion des Renata Tebaldi-Wettbewerbs ausgezeichnet.
Programm
Georg Friedrich Händel
(1685 – 1759)
Ouvertüre aus Amadigi di Gaula HWV 11
Arie „Mi lusinga il dolce affetto” aus Alcina HWV
Arie „Ricordati mio ben” aus Flavio, re de’ Longobardi HWV 16
Arie „Han penetrato i detti tuoi l’inferno” aus Amadigi di Gaula HWV 11
Arie „Tuo drudo a mio rivale” aus Rodelinda HWV 19
Arie „Vani sono i lamenti” aus Giulio Cesare in Egitto HWV 17
Arie „Svegliatevi nel core” aus Giulio Cesare HWV 17
Arie „Mio diletto, che pensi” aus Lucio Cornelio Silla HWV 10
Arie „Io t’abbraccio” aus Rodelinda HWV 19
– Pause –
Ouvertüre aus Il pastor fido HWV 8c
Arie „Inumano fratel” aus Tolomeo HWV 25
Arie „Scherza infida” aus Ariodante HWV 33
Arie „Mio cor, che mi sai dir” aus Rinaldo HWV 7a
Arie „Qual stanco pellegrino” aus Arianna in Creta HWV 32
Arie „Crude furie degli orridi abissi” aus Serse HWV 40
Arie „Son contenta di morire” aus Radamisto HWV 12a
Arie „Furie Terribili” aus Rinaldo HWV 7a
Termine
Zur Zeit liegen keine Termine vor.
Besetzung
Musikalische Leitung und Barockfagott | Burak Özdemir |
Countertenor | Nicolò Balducci |
Tanz | Dominik Höss |
MUSICA SEQUENZA | |
Konzertmeister | Annie Gard |
Violine | Edi Kotlyar |
Kaori Kobayashi | |
Kerstin Dewan | |
Viola | Chang-Yun Yoo |
Violoncello | Linda Mantcheva |
Kontrabass | Mirjam Wittulski |
Theorbe & Barockgitarre | Pedro Alcacer |
Cembalo | Tilmann Albrecht |
Videografie | Burcu Özdemir |