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Badische Neueste Nachrichten, Rüdiger Krohn, 26.11.2012

Es könnte eine ganz normale, natürlich unglückliche Liebesgeschichte sein. Und doch ist Peter Stamms sehr erfolgreicher Roman „Agnes“ (1998) mehr als das: ein perfekt kalkuliertes, brillant gebautes Gefühlslabor, in dem die Mechanismen von Sprachversagen, gegenseitigen Erwartungen, ungestilltem Liebeshunger und mangelndem Bekenntnismut analysiert werden und das ganz nebenbei dem heiklen Verhältnis von Literatur und Leben nachforscht.
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Der Regisseur und Bearbeiter Papke, dessen Bühnenfassung nun in Karlsruhe ihre deutschsprachige Erstaufführung erfuhr, hat einen klugen Kompromiss zwischen Vorlage und szenischer Einrichtung gefunden.
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Der Erfolg dieses vorzüglichen, 100-minütigen Abends, zweifellos ein grandioser Höhepunkt des Karlsruher Schauspiels seit Monaten, wird durch die atmosphärisch verstärkende Ausstattung von Alois Gallé eindringlich befördert, liegt aber in allererster Linie an der Besetzung. Die wunderbare Cornelia Gröschel ist in ihrer bewegenden Mischung von kreatürlicher Liebeshingabe, elfischer Entrückung, verletzlicher Zartheit, emotionaler Kraft und zugleich aufwühlender Zerrissenheit ein Glücksfall für dieses Stück und seine Aufführung. Neben ihr ist André Wagner ein sensibler, ganz und gar passender Partner. Glänzende, anrührende Schauspielerei bei beiden.
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Großer Beifall für eine ausgezeichnete, rundum empfehlenswerte Produktion.


Termine

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