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pamina-magazin.de, Christine Gehringer, 17.3.2014

(...) Lydia Leitner als Max gelingt es mühelos, die Kinder für sich zu gewinnen. Sehr solide und mit angenehm hellem, schlanken Sopran singt sie ihre anspruchsvolle Partie, überzeugend daneben auch Christina Bock als strenge Mutter (später wird sie in ein Tier-Kostüm schlüpfen). Die "wilden Kerle" schließlich, die in ihren Einzel-Rollen jeweils nur kurze Einwürfe haben, geben als gesamtes Ensemble eine lebendige Truppe ab: Albrecht von Stackelberg, Yang Xu, Luiz Molz und Nando Zickgraf sind ein gut aufeinander eingespieltes Sänger-Team, das die Kinder bestens unterhält.

Anspruchsvoll für Kinder-Ohren, aber dennoch abwechslungsreich und gut zu hören ist auch die Musik von Oliver Knussen; die Badische Staatskapelle unter Christoph Gedschold sitzt dabei auf der Hinterbühne im Wald, und sie spielt gekonnt mit den zahlreichen Effekten: Man hört quirlige Holzbläser, aufmüpfige Streicher, überhaupt einen sehr opulenten Orchesterpart, der stellenweise nach Spätromantik klingt und dennoch nie erschlägt, weil er sehr leichtfüßig daherkommt und farbig in einzelne Stimmgruppen aufgefächert ist. Fazit: Empfehlenswert!

Lesen Sie die vollständige Kritik hier.


Badische Neueste Nachrichten, Manfred Kraft, 25.2.2014

(...) Souverän erzählte [Annette Weber] das Stück nach und sorgte mit interessanten Bühnentricks – wie dem frei auf der Bühne bewegten Bett, das im Traum auch mal zum Schiff wird – für stete Aufmerksamkeit im Auditorium. Steven Koop hatte dafür ein schlichtes, aber wirkungsvolles Bühnenbild gebaut und Julia Schnittger orientierte sich bei den Kostümen deutlich an Maurice Sendaks Zeichnungen. Bei einem Stück, das sich an Kinder ab acht Jahre wendet, ist dies sicherlich der richtige Ansatz. Oliver Knussens Musik ist bei aller Modernität gut anhörbar, oft illustrierend, zuweilen tumultös und hat – etwa in Max’ Traumerzählung „Mir träumte einst ich flöge hoch“ – auch ausgesprochen schöne Melodien. Das voll besetzte, im Bühnenhintergrund platzierte Orchester war bei Christoph Gedschold in den besten Händen. Für den Jungen Max, den Sendak selbst „meine tapferste und daher auch meine liebste Schöpfung“ nannte, hätte man sich keine idealere Besetzung als Larissa Wäspy vorstellen können. Mit ihrer zierlichen Gestalt und ihrer hinreißenden Gestaltung wurde sie selbst von größeren Kindern fraglos als Junge akzeptiert.

(...) Mit Nando Zickgraf als Ziegen- bzw. Bartkerl, Albrecht von Stackelberg als Hornkerl, Yang Xu als Hahnkerl und Luiz Molz als Bullenkerl waren die „Kerle“ gut besetzt. Als Mutter sowie als Zippy vervollständigte Christina Bock das Ensemble. Die jungen Zuschauer schienen begeistert und hatten vor allem Max schnell in ihr Herz geschlossen.


Rheinpfalz, 4.3.2014

(...) Christoph Gedschold ... leitete die ... Badische Staatskapelle umsichtig und mit Gespür für die Wirkungsmöglichkeiten der 1985 uraufgeführten Kinderoper.

(...) die Inszenierung der Karlsruherin Annette Weber, die mit „Wo die wilden Kerlewohnen“ ihre erste eigene Regie vorlegt, besticht, unterstützt vom wandelbaren Bühnenbild von Steven Koop und den fantasievollen, die Vorlagen Sendaks geschickt variierende Kostümen Julia Schnittgers durch ihre theatralische Wirksamkeit und den Verzicht auf den erhobenen moralischen Zeigefinger. Der Max der koloratursicheren, darstellerisch ungemein agilen Larissa Wäspy ist ein unbändig-überdrehter Teufelsbraten im Wolfskostüm, der seiner über-korrekten Mama (Christina Bock) den letzten Nerv zu rauben in der Lage ist.

(...) Dank der fantasievollen Bilder und auf moralisierende Momente konsequent verzichtenden Regie bieten diese „Wo die wilden Kerle wohnen“ eine jüngere und ältere Theaterfreude gleichermaßen begeisterndes Erlebnis.


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