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Stuttgarter Zeitung, Susanne Benda, 19.12.2018

Ein unmöglich geglaubter Akt: Yuval Sharon . . . bringt Natur und Kunst, lebendige Sänger und gezeichnete Tiere zusammen. Mitverantwortlich dafür ist das Animationsstudio Walter Robot Studios, das Janáceks Land- und Waldidyll in wunderschöne, oft im Rhythmus der Musik bewegte Bilder gesetzt hat. . . 

Zu erleben ist ein Zauber der Technik, zugleich fremd und vertraut, natürlich und künstlich, dazu spielerisch und (auch aufgrund der gelungenen deutschen Übersetzung) oft überaus witzig . . . 

. . . am Ende ist auch der Förster im Bilde: Der Kreis des Lebens hat sich gerundet, und die Natur, die hier in treffend-witziger Umkehrung die Kunst, also der Film ist, nimmt den Waldgesellen in sich auf. Es sind diese Brechungen, die den Abend besonders machen und die Inszenierung zu einer großen. Sehr gute Sänger . . . tun das Ihre dazu. Wer hätte gedacht, dass man einmal sagen könnte: Geht nach Karlsruhe, um Janáceks „Schlaues Füchslein“ nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen?


BNN, Isabel Steppeler, 18.12.2018

. . . unter dem farbenprächtigen Dirigat von Justin Brown umjubelte Premiere . . . Der technische Aufwand zur Synchronisierung zwischen Darstellern, Film und Musik ist immens. . .

Justin Brown entfaltet die poetische Kraft von Leoš Janáčeks kunstvoll gearbeiteter, die romantische Atmosphäre des Waldes und der Tiere zeichnender Partitur farbenreich und sensibel . . . Uliana Alexyuk, Armin Kolarczyk und Seung-Gi Jung als Füchslein, Förster und Landstreicher führen das wundervolle Ensemble mit Alexandra Kadurina, Christina Niessen, Klaus Schneider, Konstantin Gorny, Baris Yavuz, Tiny Peters, Luise von Garnier, Ilkin Alpay sowie den beachtlichen jungen und verstärkten Sängern Taavi Baumgart, Teresa Tampe, Alma Unseld und Lydia Spellenberg von Cantus Juvenum, dessen Kinderchor und den Staatsopernchor souverän an. Alle Personen sind perfekt in den Film eingebaut.


Badisches Tagblatt, Nike Luber, 18.12.2018

. . . ein musikalisches und ästhetisches Vergnügen für Zuschauer jedes Alters. Sharons Inszenierung lässt viel Freiraum für eine eigene Interpretation, man kann die Oper einfach so genießen oder Philosophisches und Sozialkritisches entdecken und die Naturverbundenheit des Komponisten bewundern. Den Logenplatz hat die Badische Staatskapelle, statt eingepfercht im Orchestergraben spielt sie in diesem Stück auf der Bühne. So kommt der vielfältig schillernde Farbenreichtum von Janaceks Musik direkt bei den Zuschauern an. Unter der Leitung von GMD Justin Brown entfaltete das Orchester den ganzen Reichtum der Partitur, von den Anklängen an böhmisch-mährische Volksmusik über Vogelrufe, Jagdhorn-Motive, flirrende Sommerhitze und rhythmisches Gewitter bis zum silberhell ausgemalten Liebesduett von Füchslein und Fuchs. . . 

Armin Kolarczyk singt diese Rolle so natürlich, als würde er sprechen, und leuchtet dabei das Seelenleben des Försters aus. Der hadert mit dem Älterwerden, mit seiner lieblosen Ehe und dem heimlichen Verlangen nach einer gewissen Terynka. Von ihr, die nie zu sehen ist, schwärmt auch der Schulmeister. Klaus Schneider macht aus dieser Figur eine herrlich tragikomische Charakterstudie. Der Dritte im Bunde der Einsamen ist der Pfarrer, der nicht über eine unglückliche Jugendliebe hinweg kommt, von Konstantin Gorny ausdrucksvoll düster gestaltet. Christina Niessen komplettiert als ungeliebte Försterfrau souverän die Welt der vom Leben enttäuschten Menschen. . . Uliana Alexyuk singt mit geschmeidig geführtem, klaren Sopran das Füchslein. . .

Die Badische Staatskapelle sorgt für die klangvolle musikalische Verklärung. Am Ende schwelgt der Förster altersweise in Erinnerungen, und das Orchester schwelgt mit. . .


Die Rheinpfalz, Karl Georg Berg, 18.12.2018

Regisseur Yuval Sharon. . . will seinen eigenen Worten nach die Fantasie des (jungen und alten) Publikums anregen. Genau das gelingt ihm. Die Bilder erscheinen wie aus einem Kinderbuch, werden aber von den Walter Robot Studios (Bill Barminski & Christopher Louie) oscarreif animiert und entfalten eine fantasievolle Welt, die mit köstlichen Szenen aufwartet. . .

Es gibt schnelle Bildsequenzen, aber auch ruhige Einstellungen, wobei der Bezug zur Musik immer gegeben ist und die spektakuläre Ästhetik die geniale Partitur nicht erschlägt, sondern ideal zur Wirkung bringt. Mit Generalmusikdirektor Justin Brown steht am Pult der Badischen Staatskapelle ein Dirigent mit besonderer Affinität zu Janácek. Der englische Maestro erfüllt denn auch die Partitur bis in die kleinsten Regungen hinein mit erlesenen Klangfarben und ausdrucksvollen Nuancen. Er macht ihre herbe Schönheit und ihre emphatische Beschwörung und musikalische Belebung der Natur aufs Beste spürbar.

Mit Pfiff und lyrischer Innigkeit gleichermaßen gefällt Uliana Alexyuk als Füchslein Schlaukopf. Ihren kultivierten Mezzo setzt Alexandra Kadurina als Fuchs exzellent ein. Überlegt in der Diktion singt Armin Kolarczyk den Förster, mit stimmlicher Prägnanz gibt Konstantin Gorny den Dachs und den Pfarrer. Seung-Gi Jung überzeugt mit kraftvollem Bariton und komödiantischem Profil als Wilderer. . . 


Deutschland Radio, Florian Fuchs, 18.12.2018

Der Aufwand ist erheblich, das Ergebnis kann sich sehen lassen – zumal Sharon und seine Crew nicht nur dekorieren, sondern ab und an auch interpretieren, das Geschehen leicht erweitern. . . 

Das Badische Staatsorchester wird in immer neue Lichtstimmungen getaucht, dazu passend dirigiert Justin Brown einen farbenreichen, sehr dynamischen Janáček, galant und dennoch mit Ecken und Kanten. Man hört ein tolles Ensemble, zum Beispiel Uliana Alexyuk als vokal frische, äußerst freche Füchsin, Armin Kolarczyk als brummeligen Förster oder Konstantin Gorny, der eine sehr spezielle Doppelrolle zu bewältigen hat; er ist mal ein verschrobener Pfarrer, mal ein leicht verhaltensauffälliger Dachs. . . 


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