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BNN, Sybille Orgeldinger, 17.12.2018

Laufmasche oder Strickleiter des Paradieses, fragt sie. Einfach eine billige Strumpfhose, antwortet er. Sie ist als Wonder Woman verkleidet, er als Robin Hood. Auf einer Kostümparty lernen sich Kate und Steve kennen – der Beginn einer Auf-und-Ab-Beziehung in der Komödie „How to date a feminist“ von Samantha Ellis, die nun am Badischen Staatstheater Karlsruhe in deutscher Erstaufführung Premiere hatte.
Was der Titel nicht verrät, der Text aber von vornherein deutlich macht: In diesem Stück ist der Mann der Feminist. Der Bäcker Steve bittet Kate vor dem ersten Kuss um Erlaubnis, und bevor er ihr einen Heiratsantrag macht, entschuldigt er sich für das Jahrtausende alte Patriarchat. Die Journalistin Kate wiederum ist zwar emanzipiert, hat aber auch gelernt, ihr Aussehen zu perfektionieren, um Männern zu gefallen. Sie glaubt jemanden zu brauchen, „der einfach zupackt, sich nimmt, was er will.“ Kampf der Geschlechter auf den Kopf gestellt . . .

In „How to date a feminist“ geht es um Emanzipation in einem weiteren Sinn: als Befreiung von fremden Erwartungen, eigenen Wahrnehmungsgrenzen, blind übernommenen Glaubenssätzen, aber auch aus Labyrinthen der Überanalyse – und aus monströsen Kostümen. „Menschen ändern sich nicht“, sagt Kate. „Und ob!“, erwidert Steve. Er behält recht.


Nachtkritik.de, Steffen Becker, 15.12.2018

"How to date a feminist" – so die titelgebende Frage des Stücks von Samantha Ellis – verspricht also knallig zu werden. Und beginnt bunt. Am Staatstheater Karlsruhe prallen zunächst Wonderwoman und Robin Hood aufeinander. (...) Tatsächlich treffen sich hier zwei auf einer Kostümparty: Kate und Steve, beide Anfang 30. Sie will ihren Ex eifersüchtig machen. Er über seine Ex hinwegkommen (...). Die Figuren wollen zunächst einem Konzept entsprechen, aber schließlich ändern sie sich, um das zu erreichen, was sie wirklich wollen: Zusammensein trotz unterschiedlicher Prägungen. (...) Girl meets Boy: Love. Trotz und wegen Feminismus.

Lesen Sie die vollständige Kritik hier.


Die Welt, Björn Hayer, 19.12.2018

Hat die #MeToo-Debatte letztlich ungewollt zu einer neuen Verhärtung der Geschlechterfronten beigetragen, wo zunehmend Stereotypen von Mann und Frau, Täter und Opfer die Realität überlagern, so stürzt uns Jennifer Regnets erfrischende Inszenierung direkt in die Lebenspraxis, wo Sätze wie „Ich möchte mich bei dir entschuldigen für das Patriarchat“ Grüßen von einem anderen Stern gleichkommen. . .

Lesen Sie die vollständige Kritik hier.


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