Springe zum Inhalt Springe zur Hauptnavigation

Badisches Tagesblatt, 28.9.2021

"Die Inszenierung von Martin Kindervater beginnt mit einer schönen Großstadtcollage auf Video, die Franz schließlich auf die Bühne spuckt: ein starkes Bild für den überforderten Jüngling. Sehr klug ist das Stück durch Franz‘ Briefwechsel mit seiner Mutter auf dem Land rhythmisiert – die Mutter ist als Videoprojektion zu sehen, die beiden lesen die Briefe vor, die sie bekommen haben. Auch das Bühnenbild ist klug gestaltet: eine Laterne, ein Ascheimer und eine Bank im Vordergrund, vier Räume im Hintergrund nebeneinander, durch Jalousien verschlossen, hinter denen sich der Trafik-Kiosk oder das Liebesnest von Franz und Anezka befinden."


Badische Neuste Nachrichten, 27.9.2021

"Angenehm schnörkellos erzählt die Inszenierung von Martin Kindervater, wie Franz sich in Wien zurechtzufinden versucht, die Schatten des herannahenden Regimes wahrnimmt und den Psychoanalytiker Sigmund Freud kennenlernt, den er bald um Rat in Herzensangelegenheiten ersucht. Die Szenen greifen zügig ineinander. Zu verdanken ist dies auch dem Bühnenbild von Philip Rubner: Es besteht vor allem aus einem Kubus mit vier Jalousien, deren Öffnen und Schließen sekundenschnelle Szenenwechsel und Auftritte erlaubt.
In der Hauptrolle gibt Nader Ben-Abdallah überzeugend den Jungen vom Land, der in der Stadt und vor den Mädchen zunächst unbeholfen herumstakst, im Lauf der Zeit aber im wahrsten Sinn des Wortes selbstbewusster wird und unbeugsame Haltung gewinnt. Alisa Kunina zeigt die von Franz umschwärmte Nachtclubtänzerin Anezka als vom Überlebensinstinkt getriebenes Party-Girl, Cindy Weinhold (die auch für die Musik der Produktion verantwortlich ist) ist in Videoeinspielungen zu sehen als Mutter, die Franz per Briefkontakt Halt gibt, und Nico Herzig und Constantin Petry teilen sich zahlreiche weitere Figuren.
Die Figur des Sigmund Freud ist mit Christina Niessen weiblich besetzt, was aber im positiven Sinn keine Rolle spielt. Niessen vermittelt in ihrer bewusst zurückhaltenden Darstellung die väterliche Ausstrahlung, die zunächst spröde Zurückhaltung und die lebensweise Freude am Gespräch mit der Jugend, durch die Freud zum Anker für Franz wird."


Termine

Zur Zeit liegen keine Termine vor.