Springe zum Inhalt Springe zur Hauptnavigation

Die Rheinpfalz, 26.10.2021

Sängerische Höhepunkte stellen dem gesamten Ensemble ein glänzendes Zeugnis aus. Das elegische Lied von der Turteltaube der trauernden Gräfin Violante wird von der neu engagierten Hye Jung Lee mit anrührender Kraft ihres lyrischen, leichten Soprans vorgetragen. Die flammende Wut-Arie der eifersüchtigen Arminda stattet Ina Schlingensiepen mit erregter Emphase und blitzender Höhe aus. Und in einer großen Szene beklagt der schmachtende Kavalier Ramiro, robust gesungen von der Mezzosopranistin Dilara Baştar, seine Liebesnot.

Die junge Dirigentin Yura Yang, die hier ihr Karlsruher Debüt als neue Kapellmeisterin gibt, […] animiert die frisch musizierende Staatskapelle zu einem schön beweglichen, nuancenreichen Spiel, das die Leichtigkeit der Partitur betont und doch auch den düsteren Passagen der Traumhölle gerecht wird.

Hausregisseurin Anja Kühnhold arbeitet die Gegensätze der Oper szenisch einleuchtend heraus, zeichnet die Figuren wirkungsvoll nach, verzichtet auf dominante Akzente und gibt in der Personenregie Raum für eindringliche Bilder.


Badische Neueste Nachrichten, 25.10.2021

So ist es durchaus passend, dass auch die Karlsruher Neuinszenierung in der Regie von Anja Kühnhold mit den Extremen spielt und sich für die Szene auf eine bekannte Kunstgattung des Barock kapriziert: das Vanitas-Stillleben. Es stellt den Freuden des Lebens Sinnbilder der Vergänglichkeit gegenüber. Mit den kräftigen Farben eines üppigen, leicht morbiden Blumen-Arrangements stillt die erste auf der Bühne gebotene Oper seit der Pandemie die Sehnsucht des Opernpublikums ganz vorzüglich.


Badisches Tagblatt, 25.10.2021

Die Regisseurin und das spielfreudige Ensemble zaubern […] einen Abend voller Situationskomik, in dem die tragische Seite nicht zu kurz kommt. Denn wie immer bei Mozart sind die besungenen Gefühle echt, so überzeichnet eine Figur auch sein mag. […]

Yura Yang und die Badische Staatskapelle untermalen das Geschehen mit transparentem und wandelbarem Musizieren. Besonders klangschön agieren die Holzbläser, die an einer Stelle fröhliches Vogelgezwitscher illustrieren, und die Hörner.

In der Karlsruher „Gärtnerin aus Liebe“ passt alles zusammen, das musikalische Niveau und die Qualität der Inszenierung. So entdeckt man, dass diese selten gespielte Mozart-Oper ein echtes Juwel ist.


Die Deutsche Bühne, 24.10.2021

Vor allem aber nimmt die Aufführung durch ihre Fülle arioser Höhepunkte und das durchweg hohe vokale Niveau der Protagonisten für sich ein. Zudem erfreut die im Orchestergraben angelegte, mitreißende Mozart-Musikalität.

Ilkin Alpay ist die verspielte, klangschön intonierende Serpetta vom Typus einer durchaus neuzeitlichen, neugierig-umtriebigen Chef-Sekretärin. […] Nutthaporn Thammathi ist ein herrschaftlich wohlbeleibter Podestà, der sich vergeblich als unwiderstehlicher Don Giovanni geriert. Und Eleazar Rodriguez ist als Graf Belfiore in seinem hellen, mit Schmetterlingen geschmückten Anzug eine echte Party-Löwen-Besetzung […] Tomohiro Takada strahlt und singt in der Rolle des Dieners Nardo, als sei er der Wichtigste unter den eingebildeten Bühnen-Liebhabern.

So entfaltet das ohne Star-Allüren auftretende, junge und weiblich geprägte Karlsruher Opern-Ensemble, […] mit Mozarts „La Finta Giardiniera“ eine Charme-Offensive, die es in sich hat.


Termine

Zur Zeit liegen keine Termine vor.