Badische Neueste Nachrichten, Ron Teeger, 25.11.2024
Dass die Kinder bei der Premiere von „Alice im Wunderland“ am Sonntagnachmittag, im Konzerthaus Karlsruhe, weitestgehend ruhig auf das Geschehen fokussiert bleiben, ist bei einer Laufzeit von rund 70 Minuten bereits ein Indiz für die Qualität des Stücks. Als Besonderheit zeigt sich zudem, dass die Bühnenadaption der Geschichte von Lewis Carroll komplett ohne Antagonisten, also Gegenspieler, auskommt. In dieser Rolle kennt man bei Alice im Wunderland normalerweise die Herzkönigin. Stattdessen wird Alice von Sophie von Grudzinski als Mädchen dargestellt, das mit seinen siebeneinhalb Jahren bereits jede Menge im Alltag zu erledigen hat und sich zusehends zwischen Lernen, Spielen und Üben aufreibt. Eines Tages begegnet sie dem weißen Kaninchen, das plötzlich in ihrem Kamin erscheint, und folgt ihm in eine fantastische Welt, in der Traum und Realität miteinander verschmelzen. Hier hat das Junge Staatstheater unter der Regie von Nele Lindemann seinen Fokus auf die Erforschung der Welt gesetzt und offensichtlich den Versuch von Alice, wieder in die Realität zu kommen, als herausfordernd genug angesehen, auch ohne zusätzliche Gegenspielerin. Sophie von Grudzinski gelingt es hierbei hervorragend, die emotionale Bandbreite und Sprunghaftigkeit von Alice darzustellen. Egal, ob kindlich naiv, trotzig, neugierig oder kommandierend, wirkt sie stets glaubwürdig und sympathisch.
Die Rheinpfalz, Barbara Eichenlaub, 27.11.2024
Ein Musical war das Stück des Jungen Staatstheaters zwar nicht, trotzdem übernahm die Musik eine wichtige Rolle. Verantwortlich dafür war die Sängerin und Komponistin Naima Husseini. Als „Der Zeit“ sang sie, begleitete gut sichtbar am Keyboard den anmutigen Tanz von Alice mit einem Rehkitz oder eine Art getanzten Rap, baute Spannung durch sphärische Klänge auf. Am Ende einer wilden Traumreise geleitete sie das kleine Mädchen mit einem Schlaflied wieder in die reale Welt hinüber.
Termine
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